Erinnern Sie sich, als Schwarz-Weiß Alstaden gegen Rhenania Bottrop mit 1:8 verlor? Das war am 25. August 2024.
Hans-Günter Bruns, Trainer des Oberhausener Bezirksligisten sagte damals gegenüber RevierSport. "Als Gladbach-Profi habe ich mal mit der Borussia 1:7 gegen die Bayern verloren. Jetzt das 1:8 als Alstaden-Trainer. Solch ein Ergebnis will ich nicht mehr erleben."
Bruns, der für FC Schalke 04, Borussia Mönchengladbach, die SG Wattenscheid 09 und Fortuna Düsseldorf 471 Pflichtspiele bestritt, sollte sich (leider) noch wundern.
Denn drei Wochen später - zwischendurch gab es eine 1:3-Niederlage in Friedrichsfeld und einen 4:1-Sieg gegen Praest - hagelte es für Alstaden eine 0:10-Pleite bei der Zweitvertretung des Landesligisten SV Blau-Weiß Dingden. Tim Vehns gelangen dabei fünf Tore.
Ich wollte nur noch ins Auto und wegfahren. Das habe ich dann auch getan und unterwegs noch unseren Betreuer nach Wesel gefahren. Ich musste erst einmal abschalten und mich beruhigen. Denn eines ist klar: Ich bin Trainer mit Herz und Leidenschaft. Auch wenn ich schon so viel gesehen und erlebt habe: solche Niederlagen tangieren mich doch sehr und tun doppelt und dreifach weh
Hans-Günter Bruns
RevierSport griff einen Tag, am Montag (16. September), nach der Alstadener Blamage zum Hörer und konfrontierte Schwarz-Weiß-Trainer Bruns mit der desolaten Vorstellung seiner Mannschaft.
Der 69-Jährige sagte: "Was soll ich Ihnen erzählen? Eigentlich könnten Sie den Artikel mit meinen Zitaten von vor drei Wochen veröffentlichen. Es hat sich nicht viel geändert. Mitte Oktober kann man diese Mannschaft erst beurteilen. Wir haben noch viel Nachholbedarf, was in der Vorbereitung versäumt wurde."
Wir ließen nicht locker und hackten noch einmal nach: Was war da am Sonntag mit Ihrer Mannschaft los, Herr Bruns?
Der viermalige deutsche Nationalspieler, der einst als Trainer Rot-Weiß Oberhausen von der Oberliga beinahe in die 1. Bundesliga geführt hätte, ließ sich dann doch noch eine Antwort entlocken. "Wir haben uns einfach unserem Schicksal ergeben. Niemand hat sich gewehrt. So etwas toleriere ich nicht. Man kann verlieren, wie in Friedrichsfeld. Aber wenn man eben sein Herz auf dem Rasen lässt, dann wird man nie so untergehen wie gegen Bottrop oder in Dingden. Da müssen sich alle mal hinterfragen. Im Training, auch wenn die Beteiligung meistens bei 13 Spielern zu Wünschen übrig lässt, sieht das viel besser aus als am Wochenende. Wir werden aber weiter hart arbeiten und darum kämpfen, dass wir in dieser Liga konkurrenzfähig sind."
Nach dem 0:10 in Dingden wollte Bruns seine Mannschaft gar nicht mehr um sich versammeln oder dieser eine Kabinenpredigt halten. "Alles, was ich gesagt hätte, wäre falsch gewesen. Ich wollte nur noch ins Auto und wegfahren. Das habe ich dann auch getan und unterwegs noch unseren Betreuer nach Wesel gefahren. Ich musste erst einmal abschalten und mich beruhigen. Denn eines ist klar: Ich bin Trainer mit Herz und Leidenschaft. Auch wenn ich schon so viel gesehen und erlebt habe: solche Niederlagen tangieren mich doch sehr und tun doppelt und dreifach weh."